Erdarbeiten Teil I 22.09.2018

Samstag, 22.09.2018

Heute hatte ich mir vorgenommen, die ersten Zentimeter des verbliebenen Bauschutts auf dem Grundstück selber abzuräumen. Das Kind im Manne halt. Baggerfahrer wollte ich auch schon immer mal. Dazu hatte ich mir Anfang der Woche bei einem kleinen lokalen Tiefbauer einen 4-Tonnen-Bagger für einen Tag gemietet. Da unser Abrissunternehmer uns ja netterweise noch einige Zentimeter Bauschutt dagelassen hatte und nun wohl Pleite ist, müssen wir die Entsorgung wohl selbst organisieren. Ich hatte dazu zuvor zwei Angebote eingeholt. Beide hatten sich das Gelände vor Ort angesehen und kannten daher die örtlichen Gegebenheiten. Das günstigere der beiden Angebote belief sich auf 4500 Euro allerdings ohne Entsorgung der Container. Laut den Probebohrungen von Terra System liegen noch rund 40 Zentimeter Bauschutt auf einer Fläche von 20×20 Metern. Macht 160 Kubikmeter der im schlimmsten Fall als Bau-Mischabfall zu ca. 200 Euro die Tonne deklariert wird. Oder man trennt die Materialien und ist dann bei 25-35 Euro pro Tonne. Die Angebote der beiden Bauunternehmer schienen mir doch sehr hoch gegriffen und wir hatten nach hinten heraus ja auch noch Zeit, also haben wir beschlossen, das einfach selber in die Hand zu nehmen. Den Kellerstelltermin haben wir ja auch noch nicht.

Bei der Recherche bin ich auf einen lokalen Tiefbauer getroffen, bei dem ich auch schon den Häcksler ausgeliehen hatte. Da brauchte ich gar nicht weiter suchen.

Containerdienste gibt es wie Sand am Meer. Ich habe mich für das Startup Junkbusters aus Hamburg entschieden, da sie neben Hamburg und Berlin nun auch in Köln vertreten sind und ich alles bequem über das Internet abwickeln kann. Die Kosten sind transparent, der telefonische Kontakt sehr sympatisch. Zudem bieten sie als erstes Unternehmen einen Abholservice für 1 Kubikmeter fassende Bausäcke (Junkbag) mit einem Maximalgewicht von 1,5t an. Die muss man für rund 10 Euro selber kaufen, ist damit aber dann sehr flexibel.

Folgende Rechnung habe ich aufgemacht:

  • Baggermiete pro Tag                                                                                                                                    200 Euro
  • 8 Junkbags gr L                                                                                                                                                  80 Euro
  • 1 Junkbag gr XL                                                                                                                                                   15 Euro
  • je Container zu 8m3 inkl. Lieferung, Abholung und 7 Tage mietfrei                                       120 Euro

Im Vergleich zu den Preisen, die die Bauunternehmer aufgerufen hatten, habe ich nun vergleichsweise wenig investiert, um einen Samstag mal zu schauen, wie viel Bauschutt wirklich noch abgefahren werden muss und wieviel man vielleicht auch aus Füllmaterial unter dem Mutterboden nutzen kann. Um noch genug Platz auf dem Grundstück zu haben, habe ich einfach mal zwei Container liefern lassen, um dort den Bauschutt direkt abfahren zu können. Und ich hatte mir vorgenommen möglichst viel zu sortieren. Sortenreine Container sind im Vergleich halt deutlich günstiger. Gerade bei so einem Erdvolumen kommen schnell mal ein paar Hundert Euro zusammen. Der große Junkbag ist für den Grünschnitt gedacht, jedoch will ich ihn nicht abfahren lassen, sondern selber entsorgen. Der örtliche Baustoffhof nimmt nur ein Drittel. Die anderen acht Junkbags nutze ich zum sortieren: Holz, Metall Dachpappe, Beton etc. Eine Abholung kostet 105 Euro. Eigentlich auch zu teuer. Aber die großen, reißfesten und stabilen Säcke verkraften bis zu 1,5t. Und das Gewicht von einem Sack Bauschutt möchte ich meinem Kombi nicht antun. Da in die Säcke aber fast alles rein darf und für einen Festpreis entsorgt wird, habe ich mit den Junkbags immer noch die Möglichkeit, einzelne Kubikmeter Baumischabfall zu entsorgen ohne direkt einen ganzen Container kommen zu lassen. Ich war auf jeden Fall gespannt, was der Tag bringt, schließlich konnte ich es nicht einschätzen, wie ich mit dem Bagger zurecht komme und wie schnell man mit ihm arbeiten kann.

Morgens um 8 Uhr ging es dann los. Nach einer kurzen Einweisung ging es dann auch schon los. Die ersten paar Stunden war es schon etwas hakelig, aber die Steuerung des Gefährts lernt man relativ schnell. Wenn man den Dreh einmal raus hat, macht es richtig Spaß. Und wenn man einen Bagger fahren kann, kann man alle fahren. Zumindest alle, die eine so genannte Euro-Steuerung haben. Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit. Am Nachmittag fing es an zu regnen. Da bin ich doch lieber der Schön-Wetter-Baggerfahrer, auch wenn man im Bagger im Trockenen sitzt. Bei der Anlieferung der Container war ich zufällig vor Ort und ließ zu, dass der Containerdienst die beiden über Junkbusters.de bestellten acht Kubikmeter fassenden Container einfach irgendwie auf das Grundstück stellte. Diese nun von der Grundstücksmitte an den Rand zu befördern gestaltete sich als gar nicht so einfach, da der Bagger nicht die Kraft hatte, die leeren Container über den Boden zu ziehen. Letztendlich habe ich dann zumindest einen der Beiden etwas an den Rand schieben können und  mich gemacht, den Bauschutt abzutragen. Da bei stieß ich gleich zu Beginn auf den Kanalanschlussschacht, der zuvor unter einer dicken Grasnarbe lag. Zum Glück bin ich nicht mit dem Bagger drüber gefahren. Das hätte er, so marode wie der Schacht mit der alten, vollkommen verrosteten Metallplatte als Abdeckung, nicht überstanden. Ich habe ihn deshalb gleich mit dem in weiser Vorrausicht gekauften Forstspray farbig markiert. Ich fing von der Straße aus an mit dem Planierschild die oberen Zentimeter anzutragen. Dies ging auch relativ schnell. Allerdings habe ich viel Material sortieren müssen, Teile der alten Holzfassade, Metall, Teppichstücke etc etc. Das Grundstück einmal komplett abzuziehen und das Material zu sortieren hat schon einiges an Zeit gekostet, die sich aber hoffentlich unterm Strich rechnet.

Zum Nachmittag setzte dann auch der Regen ein und ich war froh in der Baggerkabine bleiben zu können. Kurz bevor es dunkel wurde hatte ich dann:

  • beide Container gefüllt,
  • den Großteil an Holz, Altmetall, Grünschnitt und Abfall in Junkbags sortiert
  • die Natursteinplatten vom alten Seiteneingangsweg und der umgefallenen Mauer am Nachbarsgrundstück eingesammelt und nach hinten aufs Grundstück gefahren
  • die ehemalige mit Bauschutt gefüllte Jauchegrube ausgehoben und mit Erde und Ton wieder verfüllt
  • Das Gelände zum süd-westlichen Nachbarn von Bauschutt befreit, die Hecke entfernt und die Bodenkante abgetragen
  • Die beiden alten Keller von Bauschutt befreit und für die Baugrube angefangen zu erweitern

Am Ende des Tages war ich wirklich zufrieden mit dem Baufortschritt. Die Baugrube ausheben und die groben Geländearbeiten werde ich selber machen. Immer mal wieder einen Tag, wenn die Sonne scheint und es nicht regnet. Das spart richtig Geld und macht Spaß. Ich vermute, dass ich noch zwei Container mit Baumischabfall abfahren lassen muss, den ich jetzt erstmal gesammelt und auf einen Haufen geschoben habe. Unterm Strich hat sich der Tag wirklich gelohnt

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