Kragarmtreppe Teil I 22.09.2019

An einem Vormittag klingelte das Handy. Eine Nummer aus Italien. Es war unser Treppenbauer Stefan Thomaseth, der mitteilte, dass die Unterkonstruktion für die Treppe nun zur Abholung bereitstünde. Herr Thomaseth war der Einzige von knapp siebzig (!) angeschriebenen Firmen, der sich die Konstruktion in einer Holzständerwand zutraute, bereits Erfahrung hatte und preislich attraktiv war. Die meisten Firmen setzten eine Betonwand oder zumindest eine Vollholzwand (wäre bei Schwörerhaus gegen 5.000 Euro Aufpreis möglich gewesen) voraus.

Das ist die Kragarmtreppe, nach deren Vorbild unsere gebaut wurde (Quelle: Thomaseth)

Am Freitag wurden dann die Pferde…. äh der Tiguan gesattelt und auf ging´s mit dem Anhänger nach Kastelruth, Italien. Ich wollte die Konstruktion persönlich abholen, um mir vom Firmeninhaber genau zeigen zu lassen, wie die Treppe eingebaut werden soll. Von uns aus sind es knapp 800 Kilometer, aber das war es mir wert. Zumal der Versand per Spedition auch alles andere als günstig geworden wäre.

Kurz vor Frankfurt stand ich im Stau. Hätte ich mir auch denken können. Freitagnachmittag einmal quer durch Deutschland zu juckeln war vielleicht nicht die beste Idee. Aber gut. Nach rund 12 Stunden Fahrezeit bin ich dann am frühen Samstagmorgen in Kastelruth angekommen. Herr Thomaseth hatte mir am Telefon noch gesagt, dass seine Werkstatt im Industriegebiet von Kastelruth läge.

Müde am Ziel: Kastelruth mit seinem „Industriegebiet“

Was ich nicht ahnte, war, dass man hier eine etwas andere Vorstellung von einem Industriegebiet hat als wir in Deutschland. So bin ich auf der Suche nach meinem Ziel gleich zweimal durch dieses Industriegebiet gefahren, ohne es zu merken. In Kastelruth besteht das Industriegebiet aus ganz normalen Häusern, in deren Erdgeschoss dann dann die jeweilige Firma untergebracht ist. Oben drüber wohnt dann die Familie.

Nach einer sehr herzlichen Begrüßung ging es dann gleich ans Verladen der Konstruktion. Anschließend bekam ich ausführliche Instruktionen, wie die Metallkonstruktion in der Wand zu verankern sei, sowie das dazu benötige Material.

Als extrem hilfreich erwies sich später die CNC-gefräste Bauvorlage. Sie wird auf den Boden gelegt und ausgerichtet. Dann kann man mit einem Kreuzlinienlaser die genaue Position der Metallkonstruktion bestimmen.

Nach einem großartigen Frühstück mit der Familie Thomaseth und zwei Trioler Speckbrötchen als Proviant ging es dann auf den Heimweg.

Am Bodensee habe ich dann noch die Gelegenheit genutzt und einen gebrauchten Schwörer-Crosstrainer abgeholt. Dieser ist Teil eines späteren Projektes.

Zwischenstopp in Mademühlen. Am nächsten Morgen ging´s weiter.

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